Test 2
Ich griff nach den Fritten die auf dem Tablett lagen, schlang meine Beine auf seinen Schoß, aß ein paar und leckte mir das Salz von den Fingern. Er nahm meine Hand, hielt sie fest und ich erzählte ihm von meinen kleinen Händen. Davon, dass sie so klein sind, dass ich in der Kinderabteilung meine Handschuhe kaufen muss. Wir hielten die Handflächen aneinander und seine Fingerspitzen umschlossen meine. Ich nahm noch eins von den goldenen Stäbchen zwischen meine Zähne, aber diesmal deutete ich damit auf ihn. Er betont das könnte er nicht tun und kurz darauf berührten seine Lippen für eine Millisekunde die meinen. Beschämt kaute er was er abbekam. Ich grinste frech, nahm das nächste Stäbchen und begann das Spiel von vorne, bis zum letzten Stück. Es war Zeit zu gehen und wie es sich gehört brachte er mich erneut zum Bahnsteig. Die letzten 17 Minuten brachen an wie ein Countdown. Ich öffnete seine Jacke und kuschelte mich Widerstandslos hinein. Er drückte mich an sich, legte sein Gesicht auf meine Schulter und berührte damit gleichzeitig meinen Hals. „Du riechst so gut…“. Ich liebte es, wenn er das sagte, voller Wehmut. Minuten vergingen und wir standen einfach nur da, wie eine Skulptur von Menschen erfüllt mit Sehnsucht. Ob es mir gut ginge, fragte er. „Ich hab verstanden, dass es nur ein Traum ist. Ich habe auch verstanden, dass du mich gar nicht wirklich willst. Ich kann damit leben, also geht es mir gut.“ Ich stieg in die Bahn, hielt Ausschau nach ihm. Das letzte Bild, seine Augen suchend...